Tour durch die Westalpen – Anreise

Liebe Freunde,

zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, so lange nicht berichtet zu haben. Dank an alle Fans des losen Schotters, die mich bereits aufmerksam gemacht haben. Nach der 9-Tages Tour durch die Westalpen war ich gleich nochmals beruflich in der Region, diesmal aber mit Flugzeug und Mietwagen, so dass sich dieser Artikel etwas verzögert hat.

Adelmut und ich waren ja bereits im Juni in den Seealpen. Wir lieben diese Region für die einsamen Straßen, die man selbst in der Hauptsaison fast für sich allein hat. Im Juni hatten wir jedoch mit sehr wechselhaftem Wetter (Vorsicht, Euphemismus!) zu kämpfen und waren jeden zweiten Tag im Regeombi, wie ein Bild vom Col du Galibier belegt. Normalerweise bietet der Galibier ja eine wunderbare Fernsicht. Damit war es klar, dass wir noch einmal anreisen müssen. Im August war es so weit. 9 Tage Urlaub — 9 Tage Alpen.

Da wir im Juni mehr Zeit hatten, waren wir von München gestartet und direkt in den Alpenkamm eingefahren: München – Weilheim – Oberau – Linderhof – Reutte – Hahntennjoch. Am Hahntennjoch war es dann so weit: zwei schwere Unfälle mit Motorrädern, Polizei, Krankenwagen, Feuerwehr, Rettunshubschrauber und Biker die im Wheely an solchen Stellen vorbeifahren. Nur ein Gedanke: Lass uns schnell die Seealpen erreichen und diesem Wahnsinn entfliehen: Ab auf die Seitenstraßen, Imst – Wenns – Kauns – Nauders – Glurns und ab über den Umbrailpass auf ersten Metern Schotterpiste.

Nein, im Juni hatten wir eine andere Mission: die schönsten Schotterstrecken in den Westalpen zu bereisen, all die Pisten die wir im Juni nicht fahren konnten. Also direkt auf die Autobahn A96, Lindau, Pfändertunnel und weiter durch die Schweiz bis hinter Chur. Im Pfändertunnel kamen Erinnerungen an die Rückfahrt im August auf. War es doch eine kurze Strecke auf der wir keinen Regen abbekommen hatten…

Der erste Tag, ein reiner Anreisetag, brachte uns über den Oberalppass, den Gotthardpass und den Nufenenpass bis Brig, wo wir den ersten Stopp einlegten.

Am Nufenenpass, der zweit höchste Pass der Schweiz nach dem Umbrailpass, begrüßte uns ein Regenbogen. Aber abgesehen von diesem Anfahrtstag und der Rückfahrt, die uns mit Schnee auf den Passstraßen überraschte, hatten wir dieses Mal durchgehend schönes, ja fast schon zu heißes Wetter. Bis 38°C im Tal entsprach oft noch 28°C auf den Bergen, was uns dazu verleitete die Höhen aufzusuchen und die Täler schnell zu durchqueren.

Brig, an einer Schnellstraße gelegen, überraschte uns mit einer gemütlichen kleinen Altstadt, mit einem Fest und Livemusik. Da schmeckt das Steak nochmal so gut.

Der zweite Tag startet mit der „Durststrecke“ bis Martigny, dann geht es über den Col de la Forclaz nach Chamonix am Mont Blanc vorbei. Den Forclaz, nett zu fahren, aber auch nichts besonderes, hatten wir als Alternative zum Großen Sankt Bernhard gewählt, um weiter in den Westen zu kommen und die kleinen Verbindungsstraßen von Notre Dame de Bellecombe, über Beaufort zum Lac de Saint Guérin zu kommen. Hier startet die erste Schotterettappe über den Cormet d’Arêches, über die ich im nächsten Artikel berichten möchte.

Im laufe der Tour folgen noch bekannte Ziele wie der Col de Sommeiller, der Colle delle Finestre mit der Assietta-Kammstraße, die Varaita-Maira-Kammstraße, Maira-Stura-Kammstraße, aber auch ein Paar weniger bekannte Schmuckstücke, die man sogar in der Hochsaison fast ganz für sich alleine hat. Die Region um die Täler der Varaita, Maira und Stura kann ich jedem Enduristen nur wärmstens empfehlen. Hier findet jeder seine Straßen und Routen, egal ob auf Asphalt oder im Schotter.

Ich hoffe Ihr freut Euch schon auf die Fortsetzung.
Herzliche Grüße
Euer Friedbert

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