Der neue TomTom Rider 2013 — die vierte Generation

Liebe Leser,

TomTom Rider der vierten Generation

Foto: TomTom

TomTom hat im Februar den neuen Rider in der vierten Generation präsentiert. Bislang fuhr Friedbert mit einem Garmin zumo 660, das durch die Möglichkeit zur Offroad-Navigation glänzt. Was bietet der neue TomTom Rider dem Motorradfahrer im Vergleich? TomTom war so freundlich, Friedbert ein Gerät zum Test zur Verfügung zu stellen.

In der Box findet man oben auf das solide gefertigte und durchdachte Gerät. Das 4,3-Zoll-Display ist ein wenig kleiner als beim zumo 660. Die Haptik und das Gewicht sprechen für gute Qualität. Zur Befestigung am Motorrad liegen eine TomTom spezifische Kunststoffhalterung sowie die auch von Garmin benutzten RAM-Mounts bei. Obwohl aus Kunststoff gefertigt macht die Halterung einen stabilen Eindruck. Details hierzu muss erst noch der Praxistest zeigen.Das Rider-Gehäuse ist bis auf eine kleine, mit einer Klappe verschlossenen Mini-USB-Dose komplett versiegelt. Ein Lautsprecher ist nicht verbaut. Hier setzt TomTom auf Bluetooth und ein in den Helm integriertes Headset. Verwendet man den Rider ausschließlich am Motorrad, fehlt einem der Lautsprecher nicht, da unter dem Helm und mit dem Fahrgeräusch der Ton auf dem Motorrad ohnehin nicht verständlich hörbar ist.

Das Kartenmaterial für 45 Länder Europas ist umfassend und vorinstalliert. Der interne Speicher ist zwar nicht erweiterbar, jedoch sind im Auslieferungszustand noch 1,17 von den 3,67 GByte frei, so dass anzunehmen ist, dass weitere Kartenupdates problemlos Platz finden werden. Schön ist, dass TomTom von Anfang an „Free Lifetime Maps“ mit anbietet. Diesen Service hat Garmin erst in späteren Gerätegenerationen beim zumo 660LM hinzugefügt.

Da Offroad-Navigation bei TomTom nicht im Fokus steht, ist die Qualität und Abdeckung des Kartenmaterials von besonderem Interesse. Erster Test: ich zoome auf dem Gerät tief hinein in mein geliebtes Piemont. Sind z.B. die kleinen Militärstraßen vorhanden? Ja, da sind sie. Ich biege virtuell bei Sestriere in die Assietta-Kammstraße ein, ich finde den Weg zum Sommeiller und auch die Strecke zum Monte Jafferau ist eingezeichnet. Erster Test bestanden. Auch wenn keine wirkliche Offroad-Navigation geboten wird, sind zumindest auch die kleinen Schotterstraßen vorhanden. TomTom hatte schon vor Jahren TeleAtlas gekauft und nutzt damit sein eigenes Kartenmaterial und nicht das des Hauptwettbewerbers NavTeq, das u.a. von Garmin für die Straßenkarten CityNavigator NT Europe verwendet wird. Die Kartenbasis ist somit eine komplett andere — TomTom wirbt mit Aktualität und ergänzt das offizielle Material optional durch Änderungen aus Benutzerrückmeldungen. Hierzu sind eigens Funktionen in die Navigationssoftware eingebaut.

TyreToTravelAls Software für die Routenplanung am PC bewirbt TomTom die Windows-Software Tyre. Sie dient dazu, Routen zu erstellen und auf den Rider zu laden, tritt somit quasi gegen Garmins Basecamp bzw. Mapsource an. Tyre ist dabei nicht auf TomTom Systeme beschränkt, sondern kann auch mit Garmin-Geräten umgehen. Tyre ist jedoch auch keine TomTom eigene Software, sondern in ihrer Basisversion frei im Internet verfügbar. Eben diese Basisversion liegt dem TomTom bei und blendet rechts im Bild Werbung ein. Wer diese Werbung los werden möchte, muss auf das kostenpflichtige Tyre Plus oder Tyre Pro upgraden. Hier hätte TomTom ein wenig mehr beilegen können.

TomTom HomeNeben der Planungssoftware Tyre, gibt es noch das Programm TomTom Home, das zur Verwaltung des Geräts und für das Update von Software und Kartenmaterial dient. Hier kann ich gleich den ersten Praxistipp abgeben. TomTom Home verwendet offensichtlich Java Script. Mit dem Internet Explorer funktioniert das gut. Sollte ein anderer Browser installiert sein, so kann es zu Problemen beim Update des Navigationsgeräts kommen. In diesem Fall empfehle ich den Internet Explorer als Standardbrowser zu definieren und die gesamte TomTom Software (inklusive des Windows Tray Icons) zu beenden und neu zu starten. Danach funktionierte bei mir TomTom Home.

 All das wird derzeit für 399 Euro angeboten. Ein fairer Paketpreis. Vergleicht man diesen mit dem zumo 660LM, so erhält man zwar mehr Zubehör wie z.B. eine PKW-Halterung, zahlt aber auch derzeit etwa 130 Euro mehr.

Soweit die Theorie. Was der TomTom Rider in der neuesten Version wirklich kann, muss er erst noch im Praxistest beweisen. Adelmut wird den neuen Rider mit auf Ihre Africa Twin nehmen und Probe fahren. Ich freue mich schon auf die erste Ausfahrt.

Herzliche Grüße
Euer Friedbert

 

3 Gedanken zu „Der neue TomTom Rider 2013 — die vierte Generation

  1. Hallo Friedbert,
    bisher navigiere ich mit dem Garmin Zumo 210 CE, liebäugele jetzt aber mit dem neuen TomTom Rider.
    Ich habe mit Interesse deinen Beitrag zum TomTom Rider 2013 gelesen.
    Hast du in der Zwischenzeit Praxiserfahrungen?
    Da du ja auch das Garmin-Navi kennst, kannst du vielleicht die Möglichkeiten der Routenerstellung vergleichen, z. B. was die Anzahl der möglichen Wegpunkte, die Genauigkeit der Übernahme vom Rechner auf das Navi und andere Punkte …
    Ich würde mich über eine Antwort freuen, da für mich in nächster Zeit der Kauf eines neuen Navi bevor steht.
    Viele Grüße
    Michael

    • Hallo Michael,
      ich will noch einen ausführlicheren Test und Vergleich hier veröffentlichen, bin aber noch nicht so weit. Für Straßennavigation sind bestimmt beide Geräte geeignet. Die Planungssoftware ist in beiden Fällen gewöhnungsbedürftig. Garmin hat etwas mehr Tools, was die Übersichtlichkeit aber auch nicht erhöht.
      Wichtigster Unterscheidungspunkt ist meines Erachtens jedoch die Offroad-Navigation. Hast Du vor abseits von Straßen zu navigieren? Brauchst Du topografische Karten? Möchtest Du Tracks (keine Routen, sondern kartenunabhängige GPS-Tracks) auf das Navi laden, um Dich danach zu orientieren? Du möchtest eine stabile Verbauung an der Enduro mit einer Sonderhalterung, da Du das Motorrad stark beanspruchst? Wenn Du diese Fragen eher mit ja beantwortest, dann brauchst Du ein Garmin zumo 660 oder ein Montana. Wenn es Dir um reine Straßennavigation geht ist es wohl eher Geschmackssache, welches Gerät man verwendet.
      Tomtom wirbt z.B. mit verbesserter Straßenauswahl für Motorradfahrer und man kann eine „kurvenreiche Strecke“ auswählen lassen. Wie gut dieses Feature ist, muss ich jedoch noch testen.
      Ich hoffe ich konnte in der Zwischenzeit ein wenig helfen und Du schaust mal wieder hier im Blog vorbei.
      Herzliche Grüße
      Friedbert

  2. Hallo Michael,
    Auch ich bin begeistert von deinem Bericht. Ich bin TomTom-Fan und habe nebst den Rider 2nd Edition auch noch den Go 910, finde es deshalb schade, dass der neue Rider kein Lautsprecher mehr integriert hat. Denn ich benutze den Rider auch für meinen Oldtimer um schöne Touren planen zu können.
    Ich bin gespannt auf deinen finalen Bericht über den Rider 2013.
    Vielen Dank und hoffentlich bis bald
    Norbert

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