Elektro-Enduro: KTM Freeride E

Liebe Freunde,

„Gettin‘ High On Voltage“ schreibt KTM und veröffentlicht Informationen über die erste Elektroenduro, die 2013 breit auf den Markt kommen soll. 42 Nm und 30 PS leistet das Aggregat, das etwa 30 bis 45 Minuten sportlichen Fahrspaß ermöglichen soll. Mit sanfter Gashand könne man bis zu einer Stunde fahren. Danach muss das Elektromotorrad für 1,5 Stunden an die Steckdose. Die vollständig gekapselte und herausnehmbare Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 2,1 kWh ruft hier direkt nach einem Ersatzakku.

KTM Freeride E — (C) 2012 KTM Foto: Mitterbauer H.

Bisher wurden bei Zweirädern im Gegensatz zu PKWs aus Sicherheitsgründen keine Hochvoltbatterien verbaut. Die 300-Volt-Technik erlaubt eine höhere Energiedichte und einen kompakteren Motor. Mit der kompletten Kapselung der Batterie würde man den Anforderungen des Endurofahrens gerecht und könne nicht nur das Motorrad mit einem Druckreiniger säubern, sondern auch durch Furten fahren. Ein gutes Feature, wenn man bedenkt, dass einen ja kein Wasser mehr in den Luftfilter laufen kann.

Die für leichte 95 kg knackigen 42 Nm lassen Spaß aufkommen und sind auch für den Anfänger leichter beherrschbar als ein Verbrennungsmotor. Abwürgen lässt sich das Elektromotorrad ohnehin nicht. Aber auch Kupplung und Schaltung entfallen — ebenso wie der Auspuff natürlich. Drei Fahrmodi zügeln die Kraftentfaltung bei Bedarf, die vibrationsarm linear mit dem Gasgriff ansteigt. Ganz anders als beim Verbrennungsmotor.

Aber ist die Freeride E auch „Ready to Race“? Friedbert meint, darauf käme es gar nicht an. Cross- und Endurofahren ist immer noch als nicht gerade umweltfreundlich geächtet. Die wenigen Strecken sind weit außerhalb. Mit der Freeride 350 hat KTM eine Enduro bereits näher an der Stadt und der Straße platziert. Die Freeride E hat nun das Potential diesen Sport  in urbanere Gegenden zu bringen und die Ausübung des Enduro-Sports mit weniger Emissionen verträglicher für Mitmenschen und Umwelt zu gestalten. Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender von KTM, träumt von stadtnahen E-Parks, in denen mehr Menschen das Crossfahren erlernen können. Wird KTM eine neue Trendsportart definieren?

Derzeit wird ein Vorserienmodell an handverlesene Fahrer geliefert. Offensichtlich will KTM die Freeride E noch einem Praxistest unterziehen. Sehr lobenswert. Das Fahrzeug soll dann im nächsten Jahr für knapp 10.000 Euro auf den Markt kommen. Neben den Sportfahrern hat man auch Anwender in empfindlichen Gebierten, in der Forst- oder der Almwirtschaft im Blick. Aber auch internationale Märkte, in denen Zweiräder das Straßenbild prägen, sollen adressiert werden.

Noch interessanter wird das Motorradfahren der Zukunft, wenn man das Weißbuch Verkehr der EU-Kommission liest. Gute Nachricht: unter Punkt 18 steht klar: Die Einschränkung von Mobilität ist keine Option. Gut, dem können wir zustimmen!
Ab dem Jahr 2050 sollen dann aber laut Vorschlag der EU-Kommission die Innenstädte frei von Verbrennungsmotoren sein. Damit gilt KTM wohl als Vorreiter und kann schon 38 Jahre vor dem Plan der Europalenker ein erstes Elektromotorrad präsentieren.

Obwohl noch nicht am Markt erhältlich, kann man die Freeride E schon fahren: „Are you ready?“ KTM hat in der Nähe von Mattighofen eine kleine Crossstrecke hergerichtet und bietet für Interessenten die Möglichkeit nach vorhergehender Registrierung jetzt schon die Freeride E Probe zu fahren. Nur Helm, Stiefel und eine geeignete Schutzausrüstung mit Protektoren sind mitzubringen. Weitere Informationen findet man auf den Blog von KTM.

Hier noch ein Promo-Video von KTM vom YouTube-Kanal von 1000PS, das schön zeigt, wo die Österreicher die Freeride E platziert sehen:

Beim Vergleich mit dem Promo-Video für die Freeride 350, die mit dem bekannten 350ccm Verbrennungsmotor angetrieben wird, sieht man einen deutlichen Unterschied in der Produktplatzierung.

Derzeit kann man es sich ja noch aussuchen, ob man mit Verbrennungsmotor in der Stadt oder im Gelände oder neuerdings mit E-Motor fahren möchte. Wenn die Europäische Union Ernst macht, wird das dann ja vielleicht ab dem Jahr 2050 zumindest im innerstädtischen Bereich anders. Bis dahin heißt es noch „Gas it out!“

Habt Ihr Euch schon zur Testfahrt angemeldet? Ich bin schon gespannt auf eine erste eigene Testfahrt mit der E-Enduro.

Herzliche Grüße
Euer Friedbert

Bildnachweis:
Bannergrafik Freeride E in Action: (C) 2012 KTM, Fotograf: Schedl R.
Studiofoto der Freeride E: (C) 2012 KTM, Fotograf: Mitterbauer H.

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