Entlang der Slowenisch-Italienischen Grenze

Liebe Leser,

lange habe ich Euch warten lassen und eine kleine Winterpause gemacht. Nun geht es endlich weiter auf der letzten Tour von Slowenien kommend zurück nach Italien. Eins war klar, von der Slowenischen Grenzkammstraße kommend, wollen wir uns weiter über kleine Passstraßen entlang der Grenze zurück nach Italien schlagen. Dies hat zwar immer das Potential, dass man sich zeitlich verzettelt, da man Umwege gerne in Kauf nimmt. Man freut sich aber immer wieder über die neu gefundenen kleinen Juwelen, die einen durch die unbekannteren Regionen der Alpen führen, die man somit auch fast für sich alleine genießen darf. Ziel war es, über kleine Nebenstraßen den Passo di Tanamea zu erreichen. Eine interessante Route führt sicherlich über den Planina Božica. Das Bild zeigt den Blick aus dem Nadiza-Tal auf die Kehren, die hinauf zum Sattel der Božica-Alm führen. Rechts davon der Gipfel des 1673 m hohen Stol.

Von Livek kommend fahren wir zunächst hinunter ins Tal auf die B103, der wir durch Kobarid hindurch folgen. Etwa 4 km östlich von Kobarid biegen wir bei Staro Selo auf die kleine Nebenstraße nach Borjana ab. Kurz hinter Sedlo, unauffällig und unmittelbar hinter einem Bushäuschen versteckt, befindet sich die Abbiegung in einen kleinen Wirtschaftsweg, der hinauf zur Planina Božica führt. Auf der anderen Seite des Sattels kann man in das nördlich des Kamms gelegene Boka-Tal hinabfahren, wo man bei Uccea auf die italienische Grenze trifft.

So weit die Theorie. Genau hier, hinter der Bushaltestelle, ist ein für diese Gegend auffallend neues, noch strahlendes Verbotsschild aufgestellt. Sehr schade. Die Südrampe führt auf einem engen Wirtschaftsweg über groben teils losen Schotter. Denzel stuft die Auffahrt mit SG4 ein. Die Nordseite sei einfacher zu fahren, weist aber vergleichbar mit dem Passo della Forcella betonierte, tiefe und querliegende Regenrinnen auf.


Wir entscheiden uns abzudrehen und über Breginj ins italienische Platischis zu fahren. Die Strecke über Taipana und Monteaperta hinunter nach Vedronza ist typischerweise eineinhalbspurig, kurvenreich und bietet immer wieder schöne Ausblicke bei passabler Asphaltbeschaffenheit. Ab hier kommt man auf der SS646 wieder etwas schneller voran, was in Anbetracht der Zeit auch durchaus in unserem Sinne ist.

Wir folgen der gut und stellenweise neu asphaltierten Straße über den Passo di Tanamea (851 m). Links der Straße befinden sich immer wieder die breiten Schotterbetten des fast leeren Flußbetts des Torrente Mea, die nicht zuletzt auf Grund Ihrer betonierten Staustufen nicht befahrbar sind.

Kurz vor Uccea (Sedlo Učja) biegen wir scharf links entlang des Hangs in den Ort ein, um nicht zurück nach Slowenien zu fahren und folgen der Straße über die Sella Carnizza (1086 m).

Bliebe man auf der italienischen SS646 würde diese in die slowenische 401 übergehen, auf der nach etwa 3 Kilometern rechts die für Motorräder gesperrte Auffahrt zum Stol und der Planina Božica einmündet. Prinzipiell ein schöner Rundkurs, wäre da nicht die Sperrung.

Wir folgen jedoch dem durch Laubwälder führenden und gut asphaltierten Sträßchen zur Stella Carnizza. Eine wirklich lohnenswerte Tour. Lediglich ist stellenweise auf Steinschlag, Äste und Laub zu achten und auch der Asphalt ist immer wieder stellenweise leicht aufgebrochen. Wir folgen der Straße hinunter nach Resiutta, wo wir wieder in der Zivilisation angekommen sind. Die Zeit ist fortgeschritten und wir nutzen die Gelegenheit etwas zügiger über die SS52 nach Tolmezzo und weiter nach Ravascletto zu fahren, wo wir zum Tagesabschluß noch auf den Zoufplan (Cimone di Crasulina) vorgenommen haben. Aber hiervon erzähle ich in einem weiteren Artikel.

Abschließend noch die Karte mit der Route.
Herzliche Grüße
Euer Friedbert


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