Slowenische Grenzkammstraße

Liebe Freunde,

nachdem wir im letzten Tourenabschnitt nahe dem südlichen Einstiegspunkt der Slowenischen Grenzkammstraße bei Kozan übernachtet hatten sollte es heute auf der alten Militärstraße entlang der slowenisch-italienischen Grenze weiter nach Italien gehen. Den Einstiegspunkt bei Golo Brdo zu finden, ist im Gewirr der Wirtschaftswege, die quer durch die Weinberge führen, gar nicht so einfach. Empfehlenswert ist in jedem Fall noch ein Abstecher nach Süden bis kurz vor die italienische Grenze, um nochmals vollzutanken, bevor man in die Hügelkette der Slowenischen Grenzkammstraße einfährt. Hier befindet man sich laut GPS auf einer Höhe von lediglich ca. 60 m über dem Meer, welches Luftlinie auch weniger als 25 km entfernt ist.

Von Dobrovo kommend fahren wir in nördlicher Richtung über Neblo und Hlevnik, wo wir an die slowenisch-italienische Grenze stoßen, die im Tal links unter uns liegt. Bereits hier, bei Senik, muss man sich entscheiden, ob man der Grenze folgend, in das Tal der Idrija nach links abbiegt, oder ob man bereits hier die eigentliche Grenzlinie verlässt und in die Kammstraße rechts in Richtung Zapotok einbiegt. Wir entscheiden und für die alte Grenzstraße und fahren rechts in das Tal nach Golo Brdo (128 m ü. NN) hinab, wo wir scharf rechts entlang einiger fast verfallener Häuser in die Grenzstraße einbiegen. Wichtig ist es, diese Abbiegung zu finden, da man sonst schnell bei Albana auf die italienische Seite kommt. Hier führt zwar auch eine Straße das Idrija-Tal hinauf, die aber asphaltiert und weniger idyllisch ist.

Wir folgen der Idrija stromaufwärts. Die Grenzstraße führt gut und frisch geschottert, entlang bewaldeter Felsen in leichten Kurven rechts des Flusses bergauf. Der Wald spendet Schatten und ab und an öffnet sich der Blick auf das Idrija-Tal.

Etwa 10 km hinter Golo Brdo, in der Nähe einer alten Hausruine biegen wir rechts nach Ukanje in Richtung Kammstraße ab. Ab dem Ort befinden wir uns wieder auf Asphalt und die Straße führt in sanften Kurven von etwa 260 m Höhe bis etwa 620 m über dem Meer zum malerisch gelegenen Örtchen Lig. Ab hier geht es zunächst auf konstanter Höhe den Kamm entlang. Knapp einen Kilometer hinter Lig treffen wir auf die Kreuzung der Straßen 604 und 606. An dieser Stelle kann man links unterhalb des Kamms links der 604 folgen oder die Straße überquerend die kleinere Route am Kamm entlang wählen. Beide Strecken treffen sich nach etwa 5 km bei Kambreško wieder. Hier biegen wir links auf die 605 ab. Der nächste Ort ist Srednje und liegt auf einer Höhe von 690 m. Die Straße ist eineinhalb spurig und gut asphaltiert.

Hinter Srednje endet der Asphalt. Die Kammstraße beginnt in mehreren langgezogenen Serpentinen weiter zu steigen. Eine sehr schöne Passage. Wie auch im Tal ist der Schotter fein und gut komprimiert und durchweg einfach zu fahren. Kein Wunder, das Sträßchen trägt auch die Bezeichnung „605“ und ist eine normale, wenn auch wenig befahrene Grenzstraße. Die Passhöhe liegt laut GPS bei 1145 m über NN und das Sträßchen fällt ähnlich steil über Livek (685 m) hinunter ins Tal nach Idresko auf etwa 193 m ab. Diese Passage am Kolovrat-Kamm entlang stellt neben dem kleinen Sträßchen im Idrija-Tal mit die schönste Passage der Route dar.

Fazit

Verglichen mit den großen Namensvettern der Westalpen ist die Slowenische Grenzkammstraße eher eine leichte Genusstour, die man auch mit schwereren Tourern fahren kann. Denzel gibt den Schwierigkeitsgrad mir SG2-3 an. Der größte Teil der Strecke ist einspurig, aber inzwischen neu geteert. Schotterpassagen kommen höchstens noch zu 20% vor und sind gut befestigt und leicht zu fahren.

Die Route, die teils entlang des Bergkamms, teils entlang der Grenzführung im Tal der Idrija folgt, ist immer abwechslungsreich und schön zu fahren und eine deutlich attraktivere Alternative zu der Route, die wir zur Anfahrt genutzt hatten.

Bei dem gegebenen Wegewirrwar in dieser Region, verbunden mit der nicht immer guten Ausschilderung,  empfiehlt sich in jedem Fall gutes Kartenmaterial, wenn nicht sogar auch ein Navigationssystem.

Abschließend noch die von uns gewählte Route entlang der Grenzkammstraße.

Herzliche Grüße
Euer Friedbert


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2 Gedanken zu „Slowenische Grenzkammstraße

  1. Pingback: Entlang der Slowenisch-Italienischen Grenze | Friedberts Motorradtouren

  2. Schöner Beitrag.
    Du hast mich wieder dran erinnert, wozu ich meine XJR noch missbrauchen wollte. Diese Strecke liegt mir schon lange am Herzen, nur dazugekommen bin ich noch nie.

    Schöne Grüße aus Österreich

    Hannes

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