Col de la Bonette

Liebe Freunde,

nachdem wir auf der letzten Etappe am Col de la Lombarde aus Italien kommend Frankreich erreicht hatten, war unser Ziel einer der bekanntesten und sicher auch mit einer der schönsten Abschnitte der Route des Grandes Alpes, die Strecke von Saint Étienne de Tinée über den Col de la Bonette nach Jausiers. Hier, am Cime de la Bonette, liegt auch auf der Grenze zwischen den Alpes Maritimes, den Seealpen und des Alpes de Haute Provence.

Der Col de la Bonette sei der höchste Straßenpass, liest man. Das stimmt erst, wenn man die letzte kleine Schleife zum Cime de la Bonette hinzurechnet. Diese Stelle erreicht dann 2802 m. Der Pass selbst liegt auf einer Höhe von 2715 m und wird von Denzel mit SG3 eingestuft. Im Vergeich: der Col de l’Iseran bringt es auf 2770 m, das Stilfser Joch auf 2763 m und der nicht asphaltierte, höchste legal anfahrbare Punkt der Alpen, der Col de Sommeiller erreicht eine Höhe von 2995 m.

Wir fahren also zunächst vom Col de la Lombarde hinab, über Isola 2000, dem im Sommer verwaisten Schigebiet, nach Isola und folgen dann der gut ausgebauten D2205 in nördlicher Richtung bis Saint Ètienne de Tinée, wo wir der Route de Saint Dalmas folgen. Kurz vor Saint Dalmas le Selvage biegen wir rechts ab. Hier beginnt der schönste Teil des Aufstiegs auf etwa 1300 m Höhe. Hinauf zum Col de la Bonette sind es von hier 22 km und 1500 Höhenmeter.

Die Straße ist zunächst noch älter, rauer und knapp zweispurig, doch bald beginnt ein neuer Asphaltbelag, der zu schnelleren Fahrweise einlädt. Der Col de la Bonette ist so bekannt, dass man ihn eigentlich nie für sich alleine hat. Langsamere Reisegruppen, aber auch sportlich ambitionierte treffen aufeinander. Durch die ca. 45 km lange und kurvenreiche Strecke entzerrt sich der Verkehr aber meist trotzdem.

Die wundervolle Landschaft und der traumhafte Fernblick laden aber immer wieder zur langsameren Gangart ein.

Sportlich geht es hinauf zum Camp des Fourches, einer alten Militärsiedlung. Hinter dem Camp zieht die Straße nicht mehr so steil hinauf und bietet immer wieder schönsten Fernblick.


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Im Juni lag noch Schnee im oberen Teil, kurz vor dem Col de la Bonette und somit ist früh im Jahr häufig die Auffahrt zum Cime de la Bonette, der lediglich 87 m höher liegt noch gesperrt. Später im Jahr, wenn der Schnee geschmolzen ist, erlaubt ein kleines Sträßchen die Umfahrung des Cime de la Bonette — früher ein Schottersträßchen ist sie heute gut asphaltiert. Die Bilder sind im Juni 2011 mit Schnee und im August 2011 mit grandioser Fernsicht aufgenommen.

An der Südspitze dieser Schleife befindet sich ein Gedenkstein. An dieser Stele hat man wohl den besten Fernblick der gesamten Route. Wir machen Rast. Den eigentlichen Gipfel erreicht man nur zu Fuß. Der Aufstieg sei es Wert, der Blick noch einmal besser, aber Adelmut wird bereits unruhig, wir sitzen auf und fahren weiter, hinunter zum Col de la Bonette, wo sich die kleine Schleife um den Cime wieder schließt und weiter in Richtung Jausiers.

Projekt: geschotterte Alternativroute im Südwesten des Col de la Bonette

Vom Gipfel des Cime de la Bonette aus sieht man eine kleine Schotterstrecke, die sich aus dem Tal von Saint Dalmas le Selvage auf ca. 1300 m kommend, unterhalb des Col de la Bonette hinauf beim Col de Restefond und etwa 2 km hinter dem Col de la Bonette, auf etwa 2660 m endet.

Leider hatten wir nicht die Zeit diese Route zu fahren. Vom Col aus sieht sie aber wie eine sehr interessante Alternative aus und wir haben uns vorgenommen, sie das nächste Mal, wenn wir in der Gegend sind, zu befahren. Wenn ihr die Strecke bereits kennt, so freue ich mich über eine Antwort als Kommentar.

Abfahrt nach Jausiers

 Von „Nizza“ kommend folgen wir der D64 in nördlicher Richtung über den Col de Restefond hinunter nach Jausiers.

Wie der Aufstieg wechseln schnellere gerade Passagen mit geringer Steigung mit Abschnitten mit Serpentinen, die sich steiler den Hang hinunter schlängeln. Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die man jedem, der aus den Seealpen kommt, nur wärmstens empfehlen kann.

Wir teilen an diesem Tag die Straße aber nicht nur mit anderen Bikern, Autos, LKWs und Mountainbikern, nein auch Schafe nehmen hier ihr Vorfahrtsrecht als Einheimische wahr und bescheren und eine weitere Pause auf unserem Weg ins Tal.

Abschließend gibt es wie gewohnt noch die Karte zur Tour.

Ich wünsche Euch viel Fernweh und Vorfreude auf die nächste Saison.

Herzliche Grüße
Euer Friedbert


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